Es ist bereits Nina Morettis 11. Fall, aber ich habe nur dieses im Jahr 2020 erschienes Buch von Micha Krämer gelesen. Aber wer weiß, vielleicht folgen noch weitere Bücher in meine Lesereihe vom Westerwälder-Krimi-Autor, dessen Bücher in Betzdorf spielen (oder zumindest dieser 11. Fall). Der Ort im Westerwald liegt nur ca. 40 min. Fahrzeit von meinem Wohnort entfernd, wodurch ich natürlich schon alleine deswegen neugierig auf das Buch geworden bin.
Es ist häufig schwierig, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Denn was Recht ist, liegt eben auch an der Perspektive, von wo es betrachtet wird. Doch Recht gesprochen wird in Deutschland an den Gerichten, auch wenn dieser Richterspruch für einige eher ungerecht ist.
Dies sieht der Scharfschütze in dem Krimi ebenso und sorgt für seine vermeintliche Gerechtigkeit. Er übt durch seine Morde Selbstjustiz und scheint dabei einen genauen Plan zu verfolgen.
Mir hat das Buch gefallen, insbesondere die detaillierte Beschreibung der Gegend, macht es für einen Westerwälder lesenswert. Ebenso gelungen finde ich, wie der Autor, die persönliche Ebene von der Kommissarin Nina näher bringt und dadurch der Leser sehr nah bei der Ermittlerin ist. Die Polizistin wird dadurch menschlich und auch für sie ist die Rechtsprechung manchmal nicht nachvollziehbar, wodurch auch hin- und hergerissen ist, zwischen Sympathie und Antipathie zum Schafschützen.
Ich bin kein Freund von blutrünstigen, brutalen Krimis und bin daher auf meine Kosten gekommen. Für mich ist die kriminalistische Recherche weitaus interessanter und diese ist hier gut getroffen.
Der Autor ist 1970 geboren und lebt – wie kann es anders sein – im Westerwald. Erst mit Ende dreißig hat er sein erstes Buch veröffentlicht und kommt seitdem vom Schreiben nicht mehr los. Seine Lesungen sind sehens- und hörenswert, denn Micha Krämer ist nicht nur Autor, sondern auch Musiker. Absolut sympathisch.
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